Gemeinden der Region Barkauer Land
Die Gemeinde Barmissen mit den Ortsteilen Fiefhusen und Barmissener Feld liegt eingebettet in eine sanfte Hügellandschaft zwischen Bothkamper See im Westen und Postsee im Osten. In dem ländlich idyllischen Barmissen leben ca. 200 Einwohner.
Barmissen ist von der Landwirtschaft geprägt. Von den insgesamt 515 ha Gemeindeland werden 487 ha von mehreren Betrieben bewirtschaftet. Einige Hofstellen konzentrieren sich auf die Dorfmitte; jeweils ein weiterer Betrieb befindet sich an den Ortsausgängen, zudem hat sich in der Gemeinde eine Tischlerei angesiedelt. Heimliches Zentrum sind jedoch Schmiede und Schlosserei, die auf eine lange Tradition zurückblicken können.
Kommunikationszentrum ist das 1993 fertiggestellte Dorfgemeindehaus mit dem neu gestalteten Spielplatz.
Das gesellige Leben in der Gemeinde wird seit eh und je von der Feuerwehr bestimmt, die 1994 ihren 100. Geburtstag feierte.
Boksee *
Die Gemeinde Boksee (Name entstanden aus Bökensee <> Buchensee) liegt 10 km südlich von Kiel an der B 404. Auf ihren 552 ha leben ca. 470 Einwohner. Boksee, eine Wasserburg, wurde erstmals im 12. Jahrhundert erwähnt. 1477 gehörte das Dorf dem Ritterknappen
Eggert Muggel, der es zusammen mit Klein Barkau an das "Heilige Geisthaus" in Kiel verkaufte. Boksee war ein Gut mit 4 Hufen, das bis zu seiner Aufsiedlung 18 Besitzer hatte. 1932/1933 wurde das Gut in 22 landwirtschaftliche Stellen aufgeteilt.
Bürgermeister:Von den ehemals 17 Höfen und 5 Nebenerwerbsstellen sind heute noch 4 landwirtschaftliche Betriebe und 2 Nebenerwerbsstellen in Betrieb. Zudem haben sich einige kleine Gewerbebetriebe in der Gemeinde angesiedelt.
Im Geschäftsleben zieht es die Bokseer nach Kiel und Flintbek.
Boksee verfügt über eine 1912 gegründete Feuerwehr und seit mehr als 20 Jahren über einen Kindergarten. Zu erwähnen ist auch der ADAC-Übungsplatz, der Fahrern hilft, zu lernen, das Auto zu beherrschen.
Bothkamp *
Zu der von der L 49 erschlossenen Gemeinde Bothkamp gehören die Ortsteile Dosenbek, Klein Buchwald, Hof Siek, Steinhorst, Leckerhölken und Bothkamp. Auf den Gemeindefäche von 1.375 ha leben ca. 300 Einwohner.
Die heutige Gemeinde Bothkamp ist der Rest eines einst stolzen Gutes von 6.000 ha. Entstanden ist es aus dem 1243 zuerst genannten Rittersitz Bistikesse. Johann Rantzau erwarb das Rittergut 1538 und gab ihm den Namen Bothkamp. Seit 1812 ist das Gut im Besitz der Familie von Bülow, der auch die Gutshöfe Alte Bokhorst und Schönhagen-Siek gehören. Das Herrenhaus Bothkamp, dessen Vorläufer eine Wasserburg war, wurde 1547 vollendet. Der Renaissancebau galt als "schönste aller holsteinischen Burgen"; es entstand der Ausspruch "Dat schient als Bothkamp im Düstern". Um 1700 wurde das Herrenhaus durch den bestehenden zweigeschossigen Breitbau ersetzt. Die Geschlossenheit der umfangreichen Hofanlage wird durch zwei Torhäuser unterstrichen, die 1711 und 1714 entstanden sind.
Zu erwähnen ist auch die weltberühmte Sternwarte, die von 1869 bis 1937 betrieben wurde und an die heute nur noch alte Fundamente erinnern. Neue Siedlungsverfahren leiteten die Auflösung des Gutes ein. Die Pachtstellen gingen in das Eigentum der Pächter über. So entstanden 1928 die Gemeinden Schillsdorf, Rendswühren und Bothkamp.
Die Landwirtschaft prägt im Wesentlichen die Gemeinde Bothkamp. Das Landschaftsbild ist von seinen Hügeln, Wäldern und Seen, dem Bothkamper See, dem Quellgebiet der Eider und mehreren kleinen Karpfenteichen gekennzeichnet. Insgesamt sind in der Gemeinde 100 ha Naturschutzgebiet ausgewiesen. 78 ha umfasst allein das Naturschutzgebiet "Lütjensee und Hochfelder See" südöstlich von Gut Bothkamp.
Von den drei Dörfern mit der Bezeichnung "Barkau" ist Großbarkau das ursprüngliche Wendendorf. Es wurde nicht, wie die anderen Dörfer der Umgebung bei der Gründung des Klosters Preetz dem Kloster als Grundbesitz geschenkt . 1400 kaufte das Kloster Preetz dem Detlev Brockow die Pfandrechte ab, und 1420 erwarb das Kloster von Iven von Wahlstorf vier der fünf Hufen. Das Dorf bestand damals aus fünf Hufen (Bauernstellen), zwei Katen mit Land und einer Kate ohne Land. Die erste urkundliche Erwähnung der Gemeinde stammt vom 18.10.1400.
Heute gibt es in der Gemeinde nur noch vier Höfe, die Landwirtschaft betreiben. Die meisten Erwerbstätigen der über 200 Einwohner sind in der nahegelegenen Landeshauptstadt Kiel beschäftigt. Ein Autohaus, eine Speditionsfirma,ein Schwerlasttransportbetrieb, ein Multimedia-Atelier, ein kleiner Verlag sowie ein Reiterhof sind im Ort als Gewerbe ansässig.
Die Dorfentwicklung ist dem Ziel der Erhaltung des Charakters eines Rundlingsdorfes, dessen Anlage noch durch die Gruppierung von alter Bausubstanz um einen Dorfteich herum erkennbar ist, untergeordnet.
Honigsee *
Die mit über 400 Einwohnern eher kleinere Gemeinde Honigsee gehört jedoch mit seinen 1,142 ha zu den flächenmäßig größeren im Barkauer Land. Sie grenzt an Schlüsbek, den südlichen Stadtteil der Landeshauptstadt Kiel an; die Nachbargemeinden sind Pohnsdorf, Postfeld, Barmissen, Großbarkau und Boksee. Durch das Gemeindegebiet fließt die Honigau, die den Honigsee speist und der wiederum gab dem Ort seinen Namen.
Honigsee hat drei Wohngebiete: Honigsee direkt am Nordrand des Honigsees, die Ortsteile Klein- und Großhavighorst in Richtung Kiel sowie im Norden und Nordosten eine Reihe von Einzelgehöften, die unter dem Namen "Holz" zusammen gefaßt sind. Der Ort ist für die Kielpendler ein beliebter Wohnort.
Neben einigen Kleingewerbebetrieben gibt es in Großhavinghorst einen Golfplatz, der landschaftlich zu den schönsten und sportlich zu den anspruchsvollsten in Schleswig-Holstein gehört. Er bietet 18 Löcher und eine Driving Range.
Seit September 2001 hat die Gemeinde auch einen naturnahen Kinderspielplatz, der von den Kinder mit Begeisterung angenommen wird.
Die 419 ha große Gemeinde Klein Barkau liegt verkehrsgünstig an der B 404 und der L 307; ihre ca. 250 Einwohner leben somit im Nahbereich von Kiel, Preetz und Flintbek.
Klein Barkau ist etwa 1327 aus dem ehemaligen Borkowe und Deutsch-Barkau entstanden. Die Gemeinde, die damals zum Kloster gehörte, war Teil des Amtes Moorsee / Kreis Bordesholm. Über Vergangenheit und Entstehung des Dorfes gibt eine 1991 zusammengestellte Dorfchronik Auskunft.
Von 9 landwirtschaftlichen Betrieben werden heute noch 4 voll bewirtschaftet. Zudem haben sich einige Handwerksbetriebe und Gärtnereien angesiedelt.
Das äußere Erscheinungsbild Klein Barkaus wird geprägt von einer Endmoränenlandschaft mit Wiesen, Äckern, Weiden und Wäldern.
Besonderes Wahrzeichen der Gemeinde ist ein - vor einigen Jahren restaurierte - Windmühle aus dem Jahr 1870. Mit der Brücke über die B 404, die 1991 dem Verkehr übergeben worden ist, ist ein weiteres herausragendes Bauwerk hinzugekommen. Kommunikationszentrum ist der an das Feuerwehrgerätehaus angebaute Gemeinschaftsraum.
Die Gemeinde Kirchbarkau mit ihren mehr als 700 Einwohnern hat über die Jahrhunderte hinweg bis heute immer eine zentrale Bedeutung für das Barkauer Land. Auch der ländliche Strukturwandel in den 60er und 70er Jahren hat daran nichts geändert.
Beachtenswert ist die Backsteinsaalkirche von 1466 mit neueren Rechteckfenstern, kräftigem Kranzgesims und einem Walmdach. Älteste Ausstattungsstücke sind die gotländische Taufe aus Kalkstein aus dem 14. Jahrhundert und die Renaissance-Holzkanzel von 1606.
Hervorzuheben sind die vielschichtigen seelsorgerischen, sozialen und musischen Angebote der Kirchengemeinde, der Kindergarten, die Grundschule und der MarktTreff. Der Sportverein Kirchbarkau e.V. von 1947 ermöglicht Jung und Alt eine aktive sportliche Betätigung. Einen verdienstvollen Beitrag für die Sicherheit und das Gemeinschaftsleben leistet die Freiwillige Feuerwehr, die mit ihrer Jugendwehr auch eine gute Jugendarbeit leistet.
Das im Jahr 1995 eingeweihte Dorfhaus findet allgemeine Zustimmung in der Bevölkerung. Neben kulturellen Veranstaltungen und diversen Versammlungen finden dort auch Familienfeiern statt.
Mit ihrem in den 80er Jahren gefaßten Beschluß, ein modernes Abwassersystem mit einem zentralen Klärwerk zu errichten, hat die Gemeindevertretung einen wirksamen und zukunftsweisenden Beitrag zum Umweltschutz erbracht. Die erreichte Verbesserung der Wasserqualität des Bothkamper Sees erhöht damit auch die Lebensqualität der Menschen in und um Kirchbarkau in einem beachtlichen Maße.
Löptin *
Das Dorf Löptin wurde ursprüngliche als Wendischer Rundling angelegt. Diese Struktur ist bis heute im Dorfkern erhalten geblieben. Urkundlich wurde Löptin erstmals 1224 als Gut des Ritters Johann von Lübbetyn erwähnt.
Im Laufe der Zeit dehnte sich das Dorf Löptin aus; die Gebiete Fischkroog, Behnkenmühlen und Hohenwühren kamen dazu. Heute umfasst der Ort Löptin eine Fläche von etwa 900 ha, auf der ca. 300 Einwohner leben.
In den letzten Jahrzehnten hat sich aus dem landwirtschaftlich geprägten Dorf ein Ort entwickelt, an dem auch Handwerk und Handel beheimatet sind.
Kulturelle Aktivitäten werden von Feuerwehr, Bürgern und Projektausschuss geplant und durchgeführt. Weitere Veranstaltungen organisiert der ökologische Ferienhof Seekamp. Ein beliebtes Ausflugsziel ist der idyllisch gelegene Löptiner See mit seiner kleinen Badestelle.
Die Gemeinde Nettelsee mit über 300 Einwohnern ist ein langgestrecktes Straßendorf, an den großen Verkehrsadern L 49 und B 404 gelegen.
Sie wurde um 1224 als "Riquardescampe" gegründet, erhielt um 1286 den heutigen Namen und gehört zu den germanischen Runddörfern der Holsten im Westwalddistrikt. 1457 wurde das Dorf, das aus sieben Hufnerstellen bestand, an das Kloster Preetz verkauft. 1899 hat das Kloster Teile des Dorfes wegen Unrentabilität an die Anlieger veräußert, so unter anderem den Nettelsee und den Diek.
Die Spar- und Darlehenskasse Nettelsee, 1920 gegründet, 1935 von der heutigen Sparkasse, Kreis Plön abgekauft existiert noch immer. Auch einige Handwerksbetriebe , eine Gaststätte sowie ein Kindergarten befinden sich im Ort.
Das gesellschaftliche Leben wird in erster Linie von der Freiwilligen Feuerwehr, zu der auch eine Jugendwehr gehört, gestaltet. Der Schützenverein und der Reitverein sorgen für weitere Abwechslung.
Postfeld *
Die Gemeinde Postfeld liegt am Westrand der Holsteinischen Schweiz, am Südwestlichen Ende des Postsees zwischen Preetz und der B 404; zum Gemeindegebiet gehört außerdem der im Süden angrenzende Ortsteil Bormsdorf.
Porsvelde, wie der Ort in seiner ersten urkundlichen Erwähnung vom 9. Dezember 1224 hieß, entstand aus einem der Walddörfer des Klosters Preetz und ging zwischen 1224 und 1325 in den Besitz des Klosters über. Das ursprüngliche Bauerndorf entwickelte sich bis heute zu einer Wohngemeinde, hat aber in der Ortslage seinen idyllischen, dörflichen Charakter erhalten. Viele alte Gebäude, wie die ehemalige Meierei, der Gasthof, alte Hofstellen und noch betriebene Bauernhöfe sowie eine seit dem 18. Jahrhundert bestehende Schmiede sind sichtbare Zeugnisse aus vergangenen Zeiten.
Die Umgebung des Dorfes, die geprägt ist von den Auswirkungen der letzten Eiszeit, ist sehr hügelig mit Höhen zwischen 20 und 66 Metern. Die überwiegend landwirtschaftlich genutzte Fläche wird durchzogen von vielen Knicks und ist von der Honigau, Kührener Au und Mühlenau umgrenzt. Vom Postsee ausgehend erstreckt sich entlang der Mühlenau eine reizvolle Landschaft mit Niederungen, einem kleinen Waldgebiet und dem Postfelder Moor.
Das kulturelle Leben der Gemeinde wird von der freiwilligen Feuerwehr, dem Postfelder Sportverein, der Arbeiterwohlfahrt, dem Gesangsverein Teepunsch und vielen anderen attraktiv gestaltet.
Warnau *
Die Gemeinde Warnau (Name abgeleitet aus dem wendischen "Varna" = Krähe) liegt 15 km südlich von Kiel und grenzt westlich an das Landschaftsschutzgebiet "Bothkamper See" sowie das Naturschutzgebiet "Hochfelder See / Lütjensee". In zentraler Lage zu den Orten Kiel, Neumünster, Preetz und Plön leben auf 398 ha Gemeindegebiet ca. 350 Einwohner.
Die Ortsgeschichte reicht bis weit in das 14. Jahrhundert zurück - 1328 wurden Otto und Johannes von Warnowe in mehreren Urkunden als Zeugen aufgeführt. Das urkundliche Gründungsdatum allerdings ist der 17. Januar 1481, als Warnau in den Besitz des Klosters gelangte. Klosterbesitz blieb Warnau bis die Guts- und Klosterherrschaften aufgelöst und im Anschluss an die Annexion der Herzogtümer im Jahres 1867 politische Gemeinden gebildet wurden.
Mit der sich langsam entwickelnden Selbstverwaltung vollzog sich auch die strukturelle Entwicklung des landwirtschaftlich geprägten Ortes. Warnau verfügt seit 1894 über eine Freiwillige Feuerwehr. Eine eigenständige zentrale Wasserversorgung besteht seit 1913, eine zentrale Abwasserentsorgung seit 1992.
Der Ortskern von Warnau wurde im Rahmen der Dorferneuerung völlig umgestaltet; der großzügige Dorfanger mit den darumliegenden Häusern weist noch immer auf die typische Form eines "Rundlings" hin.
Kommunikationszentrum ist das 1994 erweiterte Dorfgemeinschaftshaus mit Kindergarten und Feuerwehr.
Auch wenn sich Wirtschafts- und Berufsleben im Wesentlichen nach Kiel und Preetz orientieren, haben sich in Warnau auch einige Gewerbebetriebe angesiedelt - etwa eine Kfz-Werkstatt, ein "Antik-Hof" und "Ferien auf dem Bauernhof". Zudem gibt es noch drei landwirtschaftliche Vollerwerbsbetriebe.